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#121

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

gestern wurde unter einer sehr schäbigen überschrift das thema syrien auch bei anne will diskutiert, was sich erstmal für so manche kopp, PI etc-existenzen hier sehr unschön anhört, weil "systemmedien" und so, letztlich war aber auch altquerulant und nahost-experte peter scholl latour zu gast und hat ein wenig den nötigen kern der differenzierung hoch gehalten, was, wie ich finde, dem ganzen auch gut getan hat - abgesehen von den nebenbaustellen in diese richtung wurden interessante diskussionen geführt und viele verschiedene seiten beleuchtet, was die sendung recht informativ machte...wer mag:

http://www.ardmediathek.de/das-erste/anne-will/assad-laesst-kinder-toeten-wie-lange-wollen-wir-noch?documentId=10772356

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#122

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

Provinz Hama

Rebellen in Syrien: UN sollen militärisch eingreifen


Nach einem erneutem Massaker mit 80 Toten in Hama haben die syrischen Rebellen ein bewaffnetes Eingreifen der Vereinten Nationen gefordert.


Syrische Regierungsgegner tragen nahe Hama am 5. Juni eine offenbar von Assad-Truppen
getötete Leiche: In der Provinz ist es am Mittwoch offenbar zu einem erneuten Massaker
an der Zivilbevölkerung durch eine regimetreue Miliz gekommen.Foto: REUTERS

Damaskus/Istanbul. Die syrischen Regimegegner haben sich nach dem jüngsten Massaker in der Provinz Hama für ein militärisches Eingreifen der Vereinten Nationen ausgesprochen. Zuvor waren nach Angaben von Aktivisten in einer kleinen Siedlung im Umland von Hama 80 Menschen auf zum Teil bestialische Art und Weise getötet worden. In einer Erklärung der Allgemeinen Kommission der Syrischen Revolution vom Donnerstag hieß es, ohne Zwangsmaßnahmen zum Schutz von Zivilisten nach Kapitel 7 der UN-Charta könne das Blutvergießen nicht beendet werden. In der UN-Vollversammlung und im Sicherheitsrat sollte wenige Stunden später über die Lage in Syrien beraten werden.

Nach Angaben von Regimegegnern wurden in einer kleinen Siedlung nahe der Ortschaft Marsaf im Umland von Hama am Mittwoch 80 Menschen auf zum Teil bestialische Art und Weise getötet. Die Armee habe die nur aus 25 Häusern bestehende Siedlung Al-Kobeir erst mit Panzern umstellt und eine Stunde lang beschossen. Anschließend habe man Milizionäre in die Siedlung geschickt, um die Überlebenden mit Messern zu massakrieren. Bei dem Überfall seien 38 Männer, 22 Kinder und 20 Frauen ums Leben gekommen. 30 der Männerleichen seien von den Milizionären abtransportiert worden.

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana dementierte die Berichte aus Al-Kobeir. Sie erklärte, „bewaffnete Terrorgruppen“ hätten die Siedlung überfallen und dort neun Zivilisten getötet. Eine unabhängige Überprüfung der Berichte ist wegen der Medienblockade der Regierung nicht möglich.

Außenminister Guido Westerwelle hat mit großer Besorgnis die Meldung reagiert. Die Nachrichten, sollten sie zutreffen, seien schockierend und zeigten, „wie dringlich das Handeln der internationalen Gemeinschaft ist“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in Istanbul. Gleichzeitig kündigte der Minister eine Erhöhung der humanitären Hilfe für Syrien um 2,1 Millionen auf dann 7,9 Millionen Euro an. Westerwelle mahnte, das Sterben gehe weiter, „nicht nur dann, wenn wir davon erfahren“.

Das Observatorium für Menschenrechte erklärte, bei dem Massaker seien am Mittwochabend mindestens 23 Menschen getötet worden. Die Örtlichen Koordinationskomitees sprachen sogar von mindestens 78 Todesopfern.

+++ Syrien: Opposition beklagt neues Massaker und 80 Tote +++
+++ Hedschab neuer Regierungschef – Knapp 50 Tote bei Angriff +++

In der Nacht hatte Westerwelle an einem Treffen der Freunde Syriens teilgenommen. Vor Journalisten schloss der Minister danach eine Konferenz in größerer Runde nicht aus. Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt Kofi Annans neuen Vorschläge genau zuhören, sagte Westerwelle. „Wir verschließen uns einem Treffen in einem anderen Format nicht“, sagte Westerwelle, betonte aber auch, es sei noch zu früh, etwas genaues über den Teilnehmerkreis zu sagen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte kritisiert, dass die Treffen der Freunde Syriens ausschließlich auf die Unterstützung der syrischen Opposition ausgerichtet seien. Lawrow schlug eine Syrien-Konferenz vor, mit der auch die Oppositionsgruppen gedrängt werden sollen, den Friedensplan des internationalen Gesandten Kofi Annan einzuhalten. Lawrow erklärte in Peking, auch der Iran müsse in die Bemühungen einbezogen werden.
Quelle und weiter
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#123

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

Zitat:
Schüsse auf UN-Beobachter in Syrien
Ban spricht Assad-Regime die Legitimität ab

Nach Berichten über ein weiteres Massaker an der Zivilbevölkerung in Syrien sind UN-Beobachter auf dem Weg zum Tatort angegriffen worden. UN-Generalsekretär Ban sagte, die Beobachter seien mit Handfeuerwaffen beschossen worden, als sie versuchten, in die Ortschaften Al Kubeir und Maasaraf im Westen von Syrien zu gelangen.

Das Team von UN-Beobachtern war am Morgen von der Stadt Hama im Westen Syriens aus aufgebrochen, um eine unabhängige Untersuchung einzuleiten. Vor der UN-Vollversammlung in New York sprach Ban von einer "unaussprechlichen Barbarei". Das Massaker sei "schockierend und widerwärtig". Syriens Präsident Baschar al Assad kritisierte er mit deutlichen Worten - dieser habe seine Legitimität verloren.

Der internationale UN-Gesandte für Syrien, Kofi Annan, sagte: "Wir können keine Massentötungen erlauben, die in Syrien zum Alltag geworden sind." Ohne einen Wandel drohten dem Land "brutale Unterdrückung, Massaker, ethnische Gewalt und sogar ein offener Bürgerkrieg". Er rief die internationale Staatengemeinschaft zu geschlossenem Handeln auf. Noch sei es möglich, eine weitere Eskalation der Gewalt und vor allem ein Übergreifen des Konflikts auf Nachbarstaaten zu verhindern.

Berichte mehrerer oppositioneller Gruppen zeichnen ein schockierendes Bild von den Ereignissen in der Provinz Hama. Mindestens 78 Menschen seien getötet worden, unter den Opfern seien mehrere Kinder. "Ich kann bestätigen, dass Dutzende von Menschen tot sind, darunter Frauen und Kinder", sagte der Sprecher der in London ansässigen Oppositionsgruppe Syrian Observatory for Human Rights, Rami Abdel Rahman. Er beschuldigte Angehörige der regimetreuen Schabiha-Miliz, für die Taten verantwortlich zu sein.


Staatsmedien weisen Darstellungen zurück

Filmmaterial auf oppositionellen Webseiten zeigt Körper von Kindern, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt sind. Die beiden Dörfer seien mit Mörsern und Granaten beschossen worden, anschließend seien Militärs in die Ortschaft eingefallen und hätten Überlebende erstochen. Der arabische Fernsehsender Al Arabija berichtete, in einem Dorf hätten nur vier Bewohner überlebt.

Syrische Staatsmedien wiesen die Darstellungen von Oppositionellen zurück. Terroristen seien für das "bösartige Verbrechen" verantwortlich, das bewusst vor der Sitzung des UN-Sicherheitsrates begangen worden sei, "um Druck auf Syrien auszuüben".

Weil sich Regierung und Oppositon nicht an die vereinbarte Waffenruhe halten, steht der UN-Friedensplan für Syrien vor dem Scheitern. Annan forderte eine "neue Ebene" des internationalen Handels, um seinen Plan doch noch durchzusetzen und die Gewalt zu stoppen.

Russland und China bleiben bei ihrer Haltung

Im Sicherheitsrat blockieren Russland und China ein schärferes Vorgehen gegen die Regierung von Assad. Sie bekräftigen ihre Haltung, bei der Lösung des Syrien-Konflikts ganz auf politischen Dialog zu setzen und erteilten einem Militäreinsatz oder Sanktionen eine klare Absage.

Angesichts der neuen Gewalt in Syrien verabredeten heute die Mitglieder der "Freundesgruppe Syriens" ein Treffen am 6. Juli in Paris. Das gab das französische Außenministerium bekannt. Der britische Premierminister David Cameron und der französische Präsident François Hollande wollen damit den Druck auf das Regime von Assad erhöhen. Zu der Gruppe gehören mehr als 60 Staaten und internationale Organisationen.

Die US-Regierung verurteilte die neue Gewalt als "abscheuliche und gezielte Tötung von Zivilisten". Die Behinderung von UN-Botschaftern sei ein "Affront gegen die Menschenwürde und die Gerechtigkeit". Mit Blick auf Russland und China forderte das Weiße Haus, andere Nationen sollten Syrien weitere Unterstützung versagen und eine Übergangslösung für das Land mittragen.
Was geschah in Al Hula?

Bereits am 25. Mai waren in der syrischen Kleinstadt Al Hula laut UNO mindestens 108 Menschen getötet worden, darunter zahlreiche Kinder. Nach wie vor ist unklar, was genau geschah. Nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte ergaben erste Untersuchungen, dass weniger als 20 der 108 Toten durch Artillerie- oder Panzerbeschuss der Regierungstruppen getötet wurden.

Quelle: tagesschau.de
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#124

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

Assad-Truppen foltern Kinder

Regimetreue Soldaten setzen in Syrien Kinder mit bisher nie dagewesener Grausamkeit an der Front ein: Uno-Beobachter schildern in einem Bericht, dass Zehnjährige gefoltert, als Schutzschilde missbraucht und für Hilfsarbeiten eingesetzt werden. Für die Uno sind die Gräueltaten "einzigartig".

Syrische Truppen sollen Kinder als menschliche Schutzschilde missbraucht haben. Das berichtete die britische BBC am Dienstag unter Berufung auf den Jahresbericht der Uno. Ihr Team sei mit schrecklichen Schilderungen über gefolterte und massakrierten Kinder aus Syrien zurückgekehrt, sagte die Uno-Sondergesandte für Kinder in bewaffneten Konflikten, Radhika Coomaraswamy. So hätten Kinder erzählt, dass sie sich auf Panzer hätten setzen müssen, damit diese nicht von Aufständischen angegriffen würden.

Sie habe es noch nie zuvor erlebt, dass Kinder nicht verschont würden, sondern in einem Konflikten als Ziel dienten. "Wir haben Kinder gesehen, die gefoltert wurden und die noch die Spuren der Folter tragen", sagte Coomaraswamy. "Wir sind wirklich geschockt. Diese Folterungen von Kindern in Gefangenschaft, Kinder von gerade einmal zehn Jahren, das ist sehr außergewöhnlich, das haben wir woanders wirklich noch nicht gesehen."
Zugleich erhob sie Vorwürfe gegen die oppositionelle Freie Syrische Armee, die ebenfalls Kinder in Gefahr bringe. "Zum ersten Mal hörten wir auch, dass Kinder von der Freien Syrischen Armee rekrutiert werden, vor allem für medizinische- und Hilfsarbeiten, aber an der Front", sagte Coomaraswamy.

Assad-Truppen töten zahlreiche Zivilisten
Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich "tief besorgt über die gefährliche Zunahme der Gewalt in ganz Syrien" und die Gefahr für die Zivilbevölkerung in den umkämpften Gebieten geäußert. "Das Blutvergießen und die Kämpfe müssen sofort aufhören", forderte Ban nach Angaben seines Sprechers. Allein am Montag kamen syrischen Aktivisten zufolge landesweit mehr als 100 Menschen ums Leben. Die meisten Todesopfer habe es in der zentralen Provinz Homs, den Städten Al-Haffa und Latakia sowie in Deir as-Saur im Osten des Landes gegeben.
Insgesamt habe die Gewalt mit wechselnder Taktik der Konfliktparteien zugenommen. Die Militäroperationen der Regierung führten dabei zu zahlreichen zivilen Opfern und Menschenrechtsverletzungen. Allerdings beobachte man auch koordinierte Angriffe der Rebellen auf Regierungstruppen und zivile Einrichtungen. Angesichts von Berichten über einen Aufmarsch der Regierungstruppen um Al-Haffa forderte Ban ungehinderten Zugang für die Uno-Beobachter zu der Stadt.
Vor dem Uno-Generalsekretär hatte bereits der Syrien-Sondergesandte Kofi Annan seine "ernste Sorge" über den Einsatz schwerer Waffen bei Angriffen der Regierungstruppen auf Rebellenhochburgen und über Berichte von zwischen den Fronten eingeschlossenen Zivilisten geäußert.
Annan, der für die Vereinten Nationen und die Arabische Liga in dem Konflikt vermittelt, rief alle beteiligten Seiten auf, Zivilisten - insbesondere Kinder - zu schonen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Jüngste Berichte über den Einsatz von Artillerie, Hubschraubern und Panzern in den Städten Al-Haffa und Latakia sowie die Angriffe in der Region Homs seien beunruhigend.
Die bewaffnete Opposition in Syrien setzt inzwischen verstärkt auf eine militärische Lösung des Konflikts. Auch mehren sich die Hinweise darauf, dass die Bewaffnung der Assad-Gegner jetzt deutlich besser ist als noch vor etwa zwei Monaten.

Ein Nachrichtenportal der Aufständischen schrieb unter Berufung auf eine Brigade der Freien Syrischen Armee, in der Provinz Homs hätten Deserteure am Montag mehrere gepanzerte Fahrzeuge der Truppen von Präsident Baschar al-Assad zerstört. Außerdem hätten sich in einem Stützpunkt der Luftwaffe zahlreiche Soldaten und Offiziere den Deserteuren angeschlossen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, am Montag seien in Duma außerhalb von Damaskus zahlreiche "Terroristen" getötet worden. Auch ein Angehöriger der Sicherheitskräfte sei bei dem Gefecht in Duma ums Leben gekommen. Während eines weiteren Gefechts in der Provinz Latakia seien fünf Polizisten getötet worden. Im Damaszener Viertel Birse hätten die Regimegegner zwei Autos in die Luft gesprengt. Insgesamt drei Fahrzeuginsassen seien dabei ums Leben gekommen.




Rebellenhochburg Hama
Seit Monaten geht die Armee in Hama massiv gegen Oppositionelle vor. Dort verschärft sich nach Angaben des Roten Kreuzes die humanitäre Lage, seitdem die syrische Armee die Stadt Ende April mit Raketen beschoss. Über 50 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder sollen getötet worden sein und mehr als 70 verletzt, als eine Rakete in ein Wohngebiet einschlug. Das Video wurde am selben Tag im Youtube-Channel des TV-Senders al-Dschasira veröffentlicht.
Quelle: Financial Times
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vor 2 Wochen

#125

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

Zitat:
Assads Ende

Durchbruch in der Syrien-Diplomatie

Ein Treffen der Vetomächte dürfte die Wende im Syrien-Konflikt bringen. Russland gibt seine Unterstützung für Assad offenbar auf. Der Machthaber kann auf Straffreiheit hoffen.
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Die diplomatische Auseinandersetzung um Syrien steht vor einer Wende. Bei einem Treffen der fünf ständigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates in Genf könnte Russland am Samstag seine Unterstützung für den syrischen Machthaber Baschar al Assad aufgeben und - wie die westlichen Staaten im Sicherheitsrat und die Arabische Liga - den Rücktritt des Präsidenten als Voraussetzungen für einen politischen Neuanfang fordern. "Wenn wir uns auf der Grundlage dieses Fahrplans treffen können", sagte US-Außenministerin Hillary Clinton bei einem Besuch in Helsinki, "dann wäre dies ein sehr sinnvolles Treffen". Voraussetzung für die Genfer Konferenz war offensichtlich, dass alle Teilnehmer zuvor dem Übergangsplan von Annan zustimmen. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) aus europäischen diplomatischen Kreisen erfuhr, soll Russland für sein Einlenken Garantien erhalten, dass seine Interessen in der Region gewahrt bleiben.

Bislang hat Russland jeden einseitigen Schritt gegen die syrische Regierung entschieden abgelehnt und so Sanktionen gegen Damaskus im Sicherheitsrat verhindert. Immer wieder hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow argumentiert, dass es für eine friedliche Beilegung des Konflikts nicht hilfreich sei, nur eine Seite zu verurteilen. Doch Russland ging es immer auch um seine Interessen in der Region. Syrien ist der letzte verbliebene enge Verbündete Moskaus im Nahen Osten. In Tatus unterhält die russische Kriegsmarine ihren einzigen Mittelmeerhafen, und Syrien importiert vor allem Waffen aus russischer Produktion. Sollte Moskau diesen Verbündeten verlieren, wäre es von den Entwicklungen in dieser Krisenregion weitgehend abgeschnitten.

Wenn der Kreml jetzt von Assad abrückt, dann wohl auch deshalb, weil sich in Moskau die Einsicht durchgesetzt hat, dass sich russische Interessen besser ohne als mit dem Diktator wahren lassen. Für den diplomatischen Stillstand der vergangenen Monate bedeutet diese Entwicklung einen entscheidenden Durchbruch. Assad hat damit außer dem Iran den letzten Verbündeten verloren. Das dürfte ihn auch Unterstützung in seinem eigenen Machtapparat kosten.

Exklusiver Kreis der Vetomächte


Ein Entgegenkommen des Westens ist auch das Format des Genfer Treffens. Dass über Syrien im exklusiven Kreis der Vetomächte ohne die nicht-ständigen Mitglieder wie etwa Deutschland und ohne Vertreter der arabischen Liga gesprochen wird, entspricht den hergebrachten russischen Vorstellungen von der weltweiten Machtverteilung. In diesem Format wird es den Russen sehr viel leichter fallen, Kompromisse zu schließen. Annan hat darüber hinaus auch den Vorsitzenden der Arabischen Liga Syriens eingeladen, um über die Implementierung des neuen Friedenplans zu sprechen. Vertreter der syrischen Regierung sind ausdrücklich nicht eingeladen.

Richtschnur für das künftige Vorgehen dürfte im Prinzip weiter der Annan-Plan sein, der einen Waffenstillstand und Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien über die Zukunft des Landes vorsieht. Voraussetzung dafür ist nach Ansicht der Vetomächte nun aber ein Rücktritt von Assad, die so genannte jemenitische Lösung. Im Jemen hat der Uno-Sicherheitsrat Diktator Ali Abdullah Saleh im Oktober vergangenen Jahres aufgefordert abzutreten, um den Weg für Neuwahlen freizumachen. Im Gegenzug wurde Saleh zähneknirschend Straffreiheit zugesagt. Eine solche Lösung haben Deutschland und die USA in den vergangenen Wochen auch für Assad in die Diskussion gebracht. Dieses Vorgehen scheint nun auch Russland zu unterstützen.

Zur Koordinierung des Übergangs von außen soll eine neue Kontaktgruppe eingerichtet werden, der neben den Vetomächten auch die EU, die Arabische Liga sowie Nachbarstaaten Syriens angehören sollen. Nach Kritik der USA und Großbritanniens an der Teilnahme des Iran an dieser Gruppe, scheint es noch unklar zu sein, ob Teheran in die Kontaktgruppe eingeladen wird. Erst im Laufe der Entwicklung, wenn die Gespräche zwischen den Konfliktparteien über den Übergangsprozess in Gang gekommen sind, soll es eine neue Beobachtermission der Uno geben. Die Arbeit einer unbewaffneten Mission, die im April beschlossen worden war und die formell in drei Wochen ausläuft, ist vergangene Woche nach immer gewaltsameren Auseinandersetzungen ausgesetzt worden.

vor 2 Tagen

#126

Re: Das Regime in Syrien zeigt sein wahres Gesicht

Zitat:
Russland geht auf Distanz zu Assad

Eine Übergangsregierung soll die Gewalt in Syrien beenden - offenbar ohne Beteiligung von Präsident Assad, dafür mit Vertretern der Opposition. Das sieht ein neuer Friedensplan des Uno-Gesandten Annan vor. Russland unterstützt den Vorschlag und geht damit erstmals erkennbar auf Distanz zu dem Diktator.
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Die russische Regierung unterstützt einen neuen Friedensplan, der eine Übergangsregierung in Syrien vorsieht und das Ende der Herrschaft von Syriens Präsident Baschar al-Assad bedeuten könnte.

Moskau stehe hinter einem Wandel in Syrien, der zu einem "nationalen Abkommen über alle Fragen einer längst überfälligen Reform" führe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag.

Der Uno-Sondergesandte für Syrien, Kofi Annan, schlägt demnach die Einsetzung einer Übergangsregierung mit Vertretern von Regierung und Opposition in Damaskus vor. Annans Plan habe die Unterstützung der fünf Vetomächte im Sicherheitsrat, berichten Uno-Diplomaten - also auch die Zustimmung Russlands, das lange seinen Verbündeten Assad verteidigt hatte. Über den Plan soll im Detail auf dem für Samstag in Genf geplanten Treffen der internationalen "Syrien-Aktionsgruppe" beraten werden.

Laut den Diplomaten könnten in der neuen Übergangsregierung Anhänger Assads und Vertreter der Opposition sitzen. Ausgeschlossen bleiben sollten nach dem Vorschlag Annans aber alle Vertreter, deren "Anwesenheit dem Übergang schaden, die Glaubwürdigkeit der Regierung gefährden oder die Versuche zur Versöhnung untergraben" könnte. Einem Uno-Diplomaten zufolge könnte dies bedeuten, dass Assad - aber auch einige Vertreter der Opposition - der neuen Regierung nicht angehören dürften. Ein automatischer Ausschluss des syrischen Machthabers sei jedoch nicht vorgesehen.

Kurswechsel Moskaus gegenüber Syrien?


Mehrere namentlich nicht genannte Diplomaten sagten den Nachrichtenagenturen AFP und Reuters, die Akzeptanz des neuen Annan-Plans könne einen Kurswechsel Russlands gegenüber Syrien signalisieren. Ein anderer Diplomat wird aber auch mit den Worten zitiert, er sei skeptisch, dass Russland Assad wirklich aufgeben würde.

Nach Angaben aus Uno-Kreisen hat Annan seine neuen "Leitlinien für einen Übergang" in Syrien bereits an alle Teilnehmer der Genfer Konferenz verschickt. Zu ihnen gehören unter anderem die Außenminister der Vetomächte Russland, China, Frankreich, Großbritannien und die USA sowie Vertreter arabischer Staaten, der Türkei und Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Nicht vertreten sein werden dagegen Iran als enger Verbündeter der syrischen Führung und Saudi-Arabien, das die syrische Opposition unterstützt. Uno-Sprecher Martin Nesirky kündigte jedoch an, dass Annan Iran über die Beratungen informieren werde. Damit wolle Annan sicherstellen, dass Teheran an der Suche nach einer Lösung beteiligt bleibe. Gegen eine Teilnahme Irans hatten sich vor allem die USA ausgesprochen.

Assad sieht sich seit März 2011 landesweiten Protesten ausgesetzt, die er blutig niederschlagen lässt. Nach Angaben der Opposition wurden seither fast 16.000 Menschen getötet. Ein früherer Sechs-Punkte-Plan Annans zur Überwindung der Krise erwies sich bislang als wirkungslos.

vor 20 Stunden